Komplementäre Gegentaktschaltung

AB-Betrieb
(c) Friedrich Sick
gegentakt-ab
  • Die Übernahmeverzerrungen im B-Betrieb der Gegentaktschaltung können durch eine Basisvorspannung UBE_ in Höhe der Schwellenspannung der Transistoren beseitigt werden. Diese Arbeitspunkteinstellung wird AB-Betrieb genannt.
  • Am häufigsten wird dazu ein Spannungsteiler aus Widerstand und Diode der gleichen Halbleiterart wie die der Transistoren geschaltet.1) Die Durchlassspannung der Diode entspricht der notwendigen Basis-Emitter-Spannung für den AB-Betrieb.2)
  • Die Prinzipschaltung wäre allerdings sehr instabil, weil durch Exemplarstreuung und den negativen Temperaturbeiwert der Transistoren Ruheströme im Hauptstromkreis entstehen können, die - hervorgerufen durch die Verlustwärme - lawinenartig ansteigen. Und da zwischen dem +Pol und -Pol der beiden Betriebsspannungen keine wirksamen Widerstände im Hauptstromkreis der Transistoren liegen, neigt die Prinzipschaltung zum Selbstmord!

  • Eine technisch reale Schaltung braucht desshalb zur Arbeitspunktstabilisierung noch zwei Widerstände RE1- RE2 die durch Stromgegenkopplung bei steigenden Ruheströmen die Steuerspannung UBE zurücknehmen.3)
  • Diese Widerstände werden in der Regel zu 1W gewählt und in ihrer Leistung so knapp bemessen, dass sie sich bei Überlastung der Schaltung zerstören oder auslöten und damit auch Sicherungsfunktion übernehmen.

  • Prinzipschaltung
    Prinzipschaltung der kompementären Gegentaktschaltung im AB-Betrieb
    1) R1 - V1 und V2 - R2
    2) siehe Prinzipschaltung: UV1 = UBEV2
    3) siehe reale Schaltung: UV1 = UBE + URE
  • Technisch reale Schaltung
    Funktionsbeschreibung:
  • Positive Halbwelle: Potentialpunkt A positiver als B - Transistor V2 wird angesteuert.
  • Negative Halbwelle: Potentialpunkt A negativer als B - Transistor V3 wird angesteuert.