Komplementäre Gegentaktschaltung

AB-Betrieb mit kapazitiver Hilfsspannung
(c) Friedrich Sick
gegentakt-ab-h
  • Die auf den vorhergehenden Seiten vorgestellten Gegentaktschaltungen benötigen zwei symmetrische Betriebsspannungen gleicher Leistung. Das ist aufwendig und teuer.
  • Schaltung mit nur einer Betriebsspannung: Soll eine komplementäre Gegentaktschaltung mit nur einer Betriebsspannung arbeiten, so muss das Eingangs- und Ausgangs-Wechselsignal kapazitiv ein- und ausgekoppelt werden.
    (siehe Schaltskizze - CK1 - CK2)
  • Wegen der symmetrischen Beschaltung des Basis-Spannungsteilers (R1-V1-V2-R2) muss Potentialpunkt A auf halber Betriebsspannung liegen.
  • Da im Einschaltaugenblick die Spannung am Potentialpunkt B kleiner als am Punkt A ist, wird der Transistor V3 solange angesteuert bis der Kondensator CK2 über RE1 und den Lastwiderstand RL ebenfalls auf halbe Betriebsspannung geladen ist.
  • Während der positiven Halbwelle des Eingangssignals wird die Spannung am Potentialpunkt A über den Kondensator CK1 angehoben und der Transistor V3 angesteuert. Dadurch wird der Kondensator CK2 über RE1 und den Lastwiderstand RL weiter geladen. Am Lastwiderstand RL liegt pos. Spannung!
  • Während der negativen Halbwelle des Eingangssignals wird die Spannung am Potentialpunkt A abgesenkt und der Transistor V4 wird angesteuert. Dadurch wird der Kondensator CK2 über RE2 und den Lastwiderstand RL entladen. Am Lastwiderstand RL liegt jetzt neg. Spannung!
  • Der Koppelkondensator CK2 dient also als Hilfsspannungsquelle für die negativen Halbwellen des Ausgangssignals!
Gegentaktschaltung mit nur einer Betriebsspannung
Vorteile:
  • Nur eine Betriebsspannung
Nachteile:
  • Koppelkondensatoren notwendig
  • keine Gleichstromverstärkung möglich

Evtl. Probleme:
  • hoher Einschaltstromimpuls V3 - RL
  • Spannungsimpuls auf Eingangssignalgeber