Die Compoundmaschine hat eine Reihenschluss- und eine Nebenschlusswicklung und vereinigt damit die Eigenschaften des Neben- und des Reihenschlussmotors in einer Maschine.(Siehe Belastungskennlinie) Je nach Dimensionierung der Feldwicklungen hat der Doppelschlussmotor unterschiedliches Betriebsverhalten. Bei normaler Kompoundierung hat er ein etwas geringeres Anzugsdrehmoment als ein gleichwertiger Reihenschlussmotor und seine Drehzahl sinkt bei Belastung etwas mehr ab als die eines entsprechenden Nebenschlussmotors.
Wird der Doppelschlussmotor überkompoundiert, so hat er vorwiegend Reihenschlussverhalten, also ein hohes Anzugsmoment, aber eine sehr lastabhängige Drehzahl.
Bei Unterkompoundierung hat er überwiegend Nebenschlussverhalten, also hohe Drehzahlstabilität bei geringerem Anzugsmoment.
Bei Leerlauf geht er nicht durch.
Die Drehzahlsteuerung ist durch Anlassfeldsteller wie bei der Nebenschlussmaschine möglich.(Siehe Schaltskizze!)
Bei Drehrichtungsänderung ist unbedingt sicher zu stellen, dass nur der Anker umgepolt wird! Und nicht auch die Reihenschlusswicklung!
(siehe Schaltskizze!)
Mitcompoundierung:
Doppelschlussmaschinen sind grundsätzlich so ausgelegt, dass sie mitcompoundiert geschaltet werden müssen. Dabei werden die Erregerwicklungen so geschaltet, dass sie gleichsinnig durchflossen werden. Bei Belastung verstärkt also die Reihenschlusswicklung das Feld der Nebenschlusswicklung.
Gegencompoundierung:
Hier wird die Reihenschlusswicklung gegensinnig zum Feld der Nebenschlusswicklung wirkend geschaltet. Bei Belastung wird also das Erregerfeld geschwächt. Das führt bei üblichen Doppelschlussmotoren zu unkalkulierbaren, gefährlichen Betriebsverhalten!
(Z.B.: Belastung steigt - Ankerstrom steigt - Hauptfeld wird geschwächt - EMK (Uo) wird kleiner - Ankerstrom steigt weiter - Drehzahl steigt evtl. - Hauptfeld wird weiter geschwächt - Ankerstrom steigt weiter - Feld der Reihenschlusswicklung überwiegt - plötzliche Drehrichtungsumkehr! - plötzliche Gegenstrombremsung!)