Kompensation der Blindleistung

Reihenkompensation
(c) Friedrich Sick
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Für hochfrequente Signale (z.B. Rundsteueranlagen) wirken parallele Kondensatoren wie Kurzschlüsse. Nach TAB gelten deshalb einschränkende Bestimmungen und bei Duoschaltungen ist Reihenkompensation vorzunehmen. Dabei muss einer der beiden leistungsgleichen Verbraucher doppelt überkompensiert werden; der andere wird nicht kompensiert! (Siehe Schaltung rechts!)
Und das geht so:
Da die Lampenschaltung auch nach der Kompensation ihre Betriebsdaten haben muss, gibt es nur eine Möglichkeit: Der kapazitive Widerstand muss doppelt so hoch sein wie der induktive Widerstand. Nur dann sind Strom-, Spannungs- und Leistungsverhältnisse an Lampe und Vorschaltgerät wieder wie vorher. Die Scheinleistung S' ist dann aber kapazitiv! (Siehe Zeigerdiagramm!)
  • Berechnung:
    Zunächst wird die Scheinleistung ermittelt.
    S = Un * I = 230V * 0,67A = 154VA
    Dann die induktive Blindleistung der Lampe.
    Q = Wurzel(S² - Pges²) = Wurzel((154VA)² - (69W)²) = 138var
    Wichtig!: Die kapazitive Blindleistung muss doppelt so groß werden!
    Qc = 2QL = 276var
    Die Kapazität des Kondensators berechnet sich dann zu (siehe Formeln rechts):
    C = I² / (2pf * Qc) = (0,67A)² / (100p * 276var) = 5,2µF
    Vorsicht! Am Kondensator herrscht Überspannung, die berechnet werden muss:
    UbC = Qc / I = 276var / 0,67A = 412V !!

    Achtung!: Wer einen einzelnen Verbraucher in Reihe kompensieren will, sollte beim Einschalten weit weg sein, Schutzbrille tragen und evtl. den Feuerlöscher bereit halten!
  • Demo-Beispiel-Schaltung
  • Formeln / Zusammenhänge