Gleichstrommaschinen

Grundsätzliches - Funktionsprinzip (I)
(c) Friedrich Sick
gs-masch
  • Aufbau
    Konstruktiv gibt es keinen Unterschied zwischen Generator und Motor:
    • Der Ständer besteht aus einem Magnetgestell mit ausgeprägten Polen. Das Ständermagnetfeld - Hauptfeld FH - wird entweder durch Permanentmagnete (für Maschinen bis ~20kW) oder durch Erregerwicklungen erzeugt.
    • Der Anker (Läufer mit ausgeprägten Polen) besteht aus einem geblechten Kern mit der Ankerwicklung, die - im Motorbetrieb - das Läuferfeld FL erzeugt, oder in der - im Generatorbetrieb - die Ankerspannung induziert wird.
    • Die Stromzuführung erfolgt über einen Stromwender (Kommutator, Kollektor) mittels Bürstenapparat.
    gsm-11
  • Funktion
    • Im Generatorbetrieb wird der Anker im Hauptfeld gedreht und dadurch in der Ankerwicklung eine Wechselspannung induziert, derren Höhe Funktion der Drehzahl und der Intensität des Haupfeldes ist. Durch den Kommutator wird diese Wechselspannung nach außen in eine stark pulsierende Gleichspannung umgesetzt.
    • Im Motorbetrieb (siehe Skizze links) wird der Anker durch den Strom in der Ankerwicklung magnetisiert und von den Ständerpolen abgestoßen bzw. angezogen. Haben die Ankerpole die Ständerpole erreicht, besteht kein Drehmoment mehr und die Drehbewegung hört auf. Um eine fortlaufende Drehbewegung zu erzielen, muss sich jetzt der Anker durch seine Massenträgheit über diese neutrale Zone hinaus weiterbewegen und durch den Stromwender umgepolt werden. Nach einer halben Umdrehung muss dann wieder kommutiert werden usw.
      In der Praxis wäre ein solcher Motor nur mangelhaft funktionstüchtig: Da er - wegen der Remanenz - immer in der neutralen Zone stehen bleibt und die Isolationsstege des Kommutators so breit angelegt sein müssen, dass die Kohlebürsten nicht die Lamellen kurzschließen, würde der Motor nicht selbst anlaufen können.
      Reale Motore brauchen also mindestens zwei Ankerpolpaare!